Ende November, Anfang Dezember locken an der Nordseeküste zahlreiche kleine Adventsmärkte. Aber immer nur Kerzen und Wichtelmänner anzusehen, ist doch nicht so spannend. Deswegen entschieden wir uns lieber für einen Ausflug in den Wingster Waldzoo. Da ist derzeit der Weg zu den Bären auch weihnachtlich geschmückt und im Innenhof gibt es Getränke, Bratwurst und auch Weihnachtsschmuck zu kaufen. Aber was viel besser ist: Es gibt Tiere.
Während ich meine Brezel verspeiste stolzierte ein Pfau mit seinen Damen über den Platz und die Alpakas äugten neugierig herüber. Ziegen und Minischafe lockten zum Streicheln und im Tropenhaus ließen sich Schlangen und Schildkröten bestaunen. Mein persönliches Highlight waren allerdings die Frettchen. Diese Marder-Verwandten kannte ich bisher nur aus den Erzählungen meines Großvaters. Die Tiere wurden zur Jagd eingesetzt, um Kaninchen aus dem Bau zu scheuchen. Da wir den Zoodirektor antrafen, bekamen wir die Chance die Wingster Frettchen persönlich kennenzulernen. Sie waren gerade bei ihrer Lieblingsbeschäftigung und schliefen zu fünft aneinander gekuschelt. Als wir sie störten, ließen sie sich bereitwillig streicheln, was für ein seidiges Fell!
Nebenan die Zwergotter waren zwar nicht für Streicheleinheiten zu haben, kamen aber auch sofort neugierig angerannt und blickten erwartungsvoll Richtung Besucher. Die Mähnenschweine erlebten wir bei der Fütterung, das gab einiges Gequietsche. Der Vater sorgt nämlich immer dafür, dass er die größten Brocken bekommt und schubst seine Ferkel zur Seite. Mit so einem Verhalten würde er sich als Zweibeiner nicht so beliebt machen. Faszinierend auch die Flamingos, ihr rosarot wirkt an einem grauen Novembertag richtig belebend.
Der Ausflug hat sich also wirklich gelohnt und außerdem war es eine wunderhübsche Radtour von Otterndorf aus. Auf dem Rückweg fuhren wir durch Wald und Moor in die Dämmerung hinein. Also, ich kann das nur empfehlen, den Punsch Mal zwischen Pavian und Polarfuchs zu trinken und die Weihnachtssterne im Wingster Wald zu betrachten.
