Trasse ist klasse, aber der Kudamm ist es auch. Entsprechend gerne pflege ich Kontakte in meine Heimatstadt. Durch meinen Gedichtband „Wolkenballett“ (dahlemer verlagsanstalt) und den Wortrandale Literaturpreis 2019 haben sich da einige Möglichkeiten ergeben. Die Pandemie wollte uns aufhalten, hat sie aber nicht. Ätsch. Matthias Rische saß bei Wortrandale mit in der Jury und ist außerdem ein unglaublich aktiver Lesebühnen-Organisator.
Und tatsächlich war er auch bereit, in den Ruhrpott zu reisen. Also machten wir gemeinsame Sache im Theater der Gezeiten.
„Grenzüberschreitungen“ wählten wir als Thema und Wolfgang Bachmann als Musiker. Ist es angemessen in dem Inhalt einer Urne zu baden? Kann man seine Geburtstagsgäste zu einem Marathon einladen? Tut Nähe wohl oder ist sie gefährlich? Ist die Nähe zu Verstorbenen tröstlich oder gruselig?
Das Thema Grenzen hat sehr viele Facetten und tatsächlich wagten wir uns an einige schwere Themen. „Bitter“ nennt Matthias seine Geschichten, die jetzt im Buch „Mimik der Haie“ erschienen sind. Aber mit den vertonten Trassensplittern aus „Trasse ist klasse“ hatten wir dann auch Amüsantes im Programm und der lang anhaltende Beifall zeigte, dass wir mit unserer Mischung richtig lagen.
Nun packe ich meine Bücher und reise zum Gegenbesuch in die Hauptstadt. Am 2. November um 20 Uhr treffe ich in „Die Aktgalerie“, Krossener Str. 34, 10245 Berlin-Friedrichshaim wieder auf Matthias Rische. Erneut haben wir das Thema Grenzüberschreitungen, aber der Abend wird ganz anders werden. Es wird gefragt und geplaudert und Musik macht Herr Horst. Ich freue mich!